Artur Fürst / Alexander Moszkowski
Das Buch der 1000 Wunder
Artur Fürst / Alexander Moszkowski

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50. Überraschende Höchstpreise

Von Plinius Secundus Major sind Schriften auf uns gekommen, die einen antiken Kurszettel von der römischen Produktenbörse enthalten. Der Ausdruck ist vielleicht nicht ganz genau, denn Plinius hält sich nicht an den Tag, gibt vielmehr einen allgemeinen Preisbericht.

Das zu Grunde gelegte Geldstück ist das As, die kleinste römische Kupfermünze, nach heutigem Wert etwa 4 Pfennige. Wir lesen nunmehr:

Der plebejische Ädile (Polizeidirektor) Manius Marcus lieferte zuerst dem Volk das Getreide um ein As für den Scheffel. Minutius Angurinus, der elfte Volkstribun, brachte den Preis des Roggens auf denselben Preis; deswegen wurde ihm vor dem trigeminischen Tor eine Bildsäule von dem Volk aus freiwilligen Beiträgen gesetzt. Trebius erhielt aus der nämlichen Veranlassung Statuen auf dem Kapitol und dem palatinischen Hügel.

Terentius Varro erzählt, daß zur Zeit von Metellus' Triumphzug nicht nur der Scheffel Roggen 1 As gegolten habe, sondern ebensoviel die Maas Wein, 30 Pfund getrocknete Feigen, 10 Pfund Öl, 12 Pfund Fleisch. Es bedarf keiner weitläufigen Umrechnung, um den Gedanken nahezulegen, daß solche »Höchstpreise« (durchschnittlich ein Fünfhundertstel der von uns erlebten) für die Beteiligten einen sehr angenehmen Beigeschmack hatten und für sie einen Höchstgenuß bedeuteten. 70


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