Artur Fürst / Alexander Moszkowski
Das Buch der 1000 Wunder
Artur Fürst / Alexander Moszkowski

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147. Brahmas Pyramide

Für die Brahmagläubigen liegt der Mittelpunkt der Welt unter der Kuppel des großen Tempels zu Benares. Er wird durch eine Pyramide bezeichnet, die Brahma selbst dorthin gebracht haben soll. Zugleich hat er den Priestern die Aufgabe gestellt, diese Pyramide nach bestimmten heiligen Regeln abzubauen. Sobald das geschehen ist, wird das Ende aller Dinge gekommen sein.

Diese Pyramide Brahmas ist ein großes mathematisches Wunder. Ihre Höhe überschreitet nicht die eines Fingerhuts. Sie besteht aus nicht mehr als 64 kleinen runden goldenen Scheiben, von denen jede etwas kleiner ist als die vorhergehende untere, und dennoch ist es den Priestern, obgleich sie sich schon seit Jahrtausenden um den Abbau bemühen, dieses Werk bisher nicht gelungen.

Denn Brahma hat folgendes geboten: die Pyramide mit den 64 runden, in der Mitte durchbohrten Goldplättchen ist unter Benutzung von drei Nadeln abzubauen. Auf der einen dieser Nadeln sind die Scheiben von Anfang an aufgesteckt. Die beiden andern Nadeln sind leer. Der Abbau, das heißt die Überführung der Goldplättchenpyramide auf eine der leeren Nadeln, muß so erfolgen, daß immer nur je eine Scheibe abgenommen wird, und diese entweder auf eine ganz freie Nadel oder auf eine größere Scheibe gebracht wird.

Unaufhörlich und unablässig sind die Priester Brahmas um die Lösung dieser Aufgabe bemüht. Aber die Fortschritte, die sie bis jetzt gemacht haben, sind gering, denn für die Vollendung des Abbaus brauchen sie nicht weniger als

3  Billionen
und  217395  Millionen
und  660174

Jahre.

204 Es sind im ganzen

20  Trillionen
und  293757  Billionen
und  907849  Millionen
und  445375

Übertragungen nötig. Wenn für jede Übertragung fünf Sekunden gebraucht werden, so können die Priester täglich 17 280 Übertragungen vollbringen, in jedem Jahr 6 307 200. Für die Gesamtarbeit ergibt sich dann die oben genannte Zahl von Jahren. Aber selbst wenn die Priester in jeder Sekunde eine Übertragung fertigbrächten, was sie vielleicht durch die genügend lange dauernde Übung allmählich erreichen könnten, so brauchten sie doch für die ganze Arbeit immerhin noch mehr als 600 000 Millionen Jahre.

Demnach ist also das Ende der Welt doch noch in ziemlicher Ferne!


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