Artur Fürst / Alexander Moszkowski
Das Buch der 1000 Wunder
Artur Fürst / Alexander Moszkowski

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

70. Schlangenappetit

Quelle: Dr. Franz Doflein: »Das Tier als Glied des Naturganzen«, zweiter Band des Werks: »Tierbau und Tierleben in ihrem Zusammenhang betrachtet«, von Dr. Richard Hesse und Dr. Franz Doflein. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1914.

Die großen Schlangen haben eine wunderbare Fähigkeit, ihre Mundöffnung und ihre Verdauungsorgane so weit zu vergrößern, daß sie auch Tiere zu verschlucken vermögen, deren Leibesumfang weit größer ist als der ihrige. Sie liegen nach solchem Fraß lange Zeit unbeweglich und verdauen. Aber verhältnismäßig rasch stellt sich von neuem Appetit bei ihnen ein.

So teilt der Bericht des Trivandrum-Museums zu Travankore im südlichen Vorderindien vom Jahre 1903 mit, daß eine Python-Schlange von 7 Metern Länge innerhalb eines Jahrs, während welcher Zeit sie sich viermal häutete, 100 Hühner, 4 kleinere Beuteltiere, ein Känguruh und einen Hund gefressen hat. Ein kleineres Exemplar von 5 Metern Länge fraß in der gleichen Zeit 54 Hühner, 2 Bandikuts, 2 Hunde, 2 Meerschweinchen, einen Reiher und 2 Beuteltiere. Nach dem gleichen Bericht fraß in einem Jahr eine Kobra von 1½ Metern Länge 55 Ratten und 50 Frösche. 98


 << zurück weiter >>