Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Zweiter Teil. Wanderjahre
Max Eyth

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

96.

Leeds, den 9. März 1876.

Meine Sachen für Rußland, sechs Strohbrenner mit dem nötigen Zubehör an Ackergeräten, eine kleine Maschinenfabrik, eine Knochen- und eine Sägemühle, zusammen etliche dreihundert Kisten, fangen an sich aufzutürmen. Sie gehen von Petersburg mit der Bahn an die Wolga, von da in Dampfern den Fluß hinunter und von Samara landeinwärts gegen Osten an ihren Bestimmungsort Timaschwo. Der dortige Grundbesitzer, Butler-Johnston, ein echt englisches Original neuester Form, ist auf dem Weg nach Konstantinopel und schrieb gestern von Wien aus, wie sehr er sich freue, daß ich mit den Sachen komme. Er werde dafür sorgen, daß ich wohl aufgehoben sei. Vor etlichen Jahren wurde er wegen eines Brustleidens an die Wolga geschickt, wo er in einer Pferdemilchkuranstalt wohnte, die ihn rettete. Die Folge war, daß er sich in der Nähe ankaufte und nun seinen neuen Freunden, Kosaken, Kirgisen und Tataren, zeigen will, wie man in unsern Tagen Landwirtschaft treibt, von der er nichts versteht. Nebenbei ist er Schriftsteller und schreibt in der »Pall Mall Gazette« politische Briefe über türkische, rumänische und russische Verhältnisse. Wir werden zweifellos mehr von ihm hören.


 << zurück weiter >>