Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Zweiter Teil. Wanderjahre
Max Eyth

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43.

Leeds, den 16. August 1871.

Zuviel Gedränge! Eine neue Straßenlokomotive will mich hier zurückhalten, bis sie unter Dampf ist; der erste Pflug, der nach Mähren abging, verlangt telegraphisch nach mir; Greig drängt mich wegen der Ausarbeitung eines großen Bewässerungsplans für Ägypten. Es handelt sich um einen neuen Josephskanal, der einem Teil von Mittelägypten das Wasser auf natürlichem Wege ohne Vermittlung von Pumpen zuführen soll. Ob etwas daraus werden wird, ist eine andre Frage. Alle derartigen Arbeiten sind wie Saatkörner. Etliche fallen auf das steinige Land und etliche unter die Dornen. Trotzdem wäre es nicht rätlich, das Säen deshalb aufgeben zu wollen.

Ei, wir wissen jetzt auch, wie die ersten Keime des Lebens auf die Erde gekommen sind! Mr. Thomson, Präsident der Royal Society, hat die Sache unlängst sich und der Welt – der letzteren noch nicht ganz – klar gemacht. Meteore sind die Postbeamten des Universums. Eine alte ausgespielte Welt zerplatzt. Die Stücke fliegen zu tausenden im All umher. Etliche nehmen natürlich keine ganzen Elefanten, aber doch vielleicht Moose oder ein Samenkorn und dergleichen mit. Das fällt auf unsre Erdkugel, gedeiht, entwickelt sich im Lauf von Millionen Jahren zu Pflanzen aller Art, Infusorien, Fischen, Würmern, Amphibien, Affen und Menschen, bis schließlich Mr. Thomson entsteht und es uns erklärt. Alles Kopfschütteln, alle Zweifel nutzen Euch nichts mehr – »Wir haben's herrlich weit gebracht!«


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