Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Zweiter Teil. Wanderjahre
Max Eyth

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73.

Wien, den 18. November 1873.

Die Abbrucharbeiten der Ausstellung haben begonnen; Gott sei Dank! So schön die Sache gegen den Schluß hin wurde, so wenig befriedigt dieses bloße Schaugepränge, wenn uns schaffende Tätigkeit zum Lebensbedürfnis geworden ist. Ich verzehrte mich vor Ungeduld und wurde in dieser Stimmung wohl auch gegen manches ungerecht. Man sollte eben einen viereckigen Menschen nicht in ein rundes Loch stecken. Wiener Unternehmer verschiedener Gattung, wie auch fremde, hängen sich gegenwärtig an jeden noch unbesetzten Baum der Praterallee. Man muß froh sein, wenn man mit heiler Haut davonkommt. Aber noch einmal: Gott sei Dank. In zwei Monaten ist diese ganze Herrlichkeit weggeblasen! Nichts bleibt übrig als ein Defizit von fünfzehn Millionen. Wenn ich Zeit hätte zum Philosophieren! Doch besser ist es vielleicht, daß ich sie nicht habe.


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