Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Zweiter Teil. Wanderjahre
Max Eyth

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17.

Mahndorf, den 7. November 1869.

Die Sache gestaltet sich zu einem russischen Feldzug, ohne die Aufregung und die Romantik eines wilden Landes, aber auch ohne den Rückzug einer geschlagenen Armee. Schnee hatten wir zwar noch wenig; nur der Kopf des Brockens und der umliegenden Höhen sieht seit zehn Tagen mit weißer Bedenklichkeit auf unser Treiben herab. Aber Regen und Sturm gab's die Menge, die Felder quatschen, und die Feldwege sind ein Brei, in dem Pferd und Menschen steckenbleiben und meine Maschinen schwer und lebenssatt fortkeuchen, tiefe Gräben anstatt der Geleise zurücklassen. Mit den Schwierigkeiten wächst mir aber zum Glück noch immer der Eigensinn. Es macht mir neuerdings Spaß, das allseitig für unmöglich Gehaltene durchzusetzen, bis entweder ich oder die Natur Sieger bleibt. Lange werden wir es nicht mehr treiben. Schließlich bin ich doch die Maus und der nahende Winter die Katze, die mit mir spielt.


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