Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Zweiter Teil. Wanderjahre
Max Eyth

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16.

Anderbeck, den 24. Oktober 1869.

Es geht besser. Ich habe den in Deutschland ersten Dampfpflug größter Gattung verkauft; das Land scheint in gründliche Erregung zu kommen. Besuche vom Rhein, von Schlesien, Berlin, Stettin, u.s.w. sind nichts Seltenes, und ich sehe fast mit Zuversicht einem rascheren Aufblühen der Saat entgegen, welche ich in diesem Spätjahr auf heimischer Erde ausstreue. Die Arbeit geht aber auch jetzt, wie sie soll, in Regen und Sonnenschein, durch Eis und Morast. Nichts ist störend als die kurzen Tage, und dagegen will ich auf meiner nächsten Station mit künstlicher Beleuchtung ankämpfen. Es ist allerdings ein wenig Komödie dabei, die sogar in England nur selten gespielt wird. Doch sieht sich's recht hübsch an; besonders aus der Ferne. Meine nächsten Stationen sind Mahndorf, Adersleben, Hoym und Ermsleben. Dabei habe ich mit den Maschinen einen Gebirgszug zu überschreiten, was ungefähr Hannibals Übergang über die Alpen entsprechen wird, nur daß auf der andern Seite der Berge keine Orangen blühen, sondern jenseits wie diesseits nur Rüben wachsen.


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