Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Zweiter Teil. Wanderjahre
Max Eyth

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15.

Wegersleben, den 19. September 1869.

Der Pflug arbeitet seit fünf Tagen. Nicht sonderlich gut, da mir das Verhängnis ein paar Maschinenwärter auf den Hals schickte, mit denen zuerst nichts anzufangen war. Doch geht's jetzt etwas besser. Ich mußte mir eben wieder einmal selbst die Füße ablaufen und die Finger verklopfen. Das schadet auch schließlich nichts; es tut im Gegenteil gut in mancher Beziehung. Das Heilsame unsrer Lebensweise ist der Wechsel in der Art der Tätigkeit, die bald ausschließlich geistiger Natur, bald mehr oder weniger eine körperliche ist. Die eine Seite des Menschen ruht, während die andere schafft. Knechtsarbeit im Felde ist ebenso erfrischend für den Kopf, wenn sie auch Arme und Beine mitnimmt, als ein Monat Kopfarbeit am Reißbrett wohltuend wirkt für die müden Knochen.

Wenn ich hier zu Ende bin, schreibt mir Fowler, soll ich in Ungarn die Güter des Erzherzogs Albrecht besichtigen, der nun auch dampfpflügen wolle.


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