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5. Der Mensch und der Floh

Beschwerlich fallen durch der Wünsche Ungeschick
Den Göttern wir, und oft um ganz unwürd'ge Sachen,
Als hätt' der Himmel nichts, gar weiter nichts zu machen,
Als immer nur auf uns zu richten seinen Blick;
Als dürft' der Sterblichen Geringster mit 'ner Bitte
Bei jeder Lumperei, bei jedem seiner Schritte
Die Bürger des Olymp beläst'gen jederzeit,
Als gält's der Griechen und der Troer wicht'gen Streit.

'nen Toren biß ein Floh; forthüpfend dann in Eile,
In Falten seines Hemds barg sich das Tierchen klein.
»Herkules!« rief der Narr »Du sollt'st die Welt befrein
Von dieser Hydra Plag' und schrecklichem Unheile!
Du, Zeus dort oben, tilgst du nicht dieses blutgeile
Geschlecht? Das würde doch für mich 'ne Rache sein!«

Zu töten einen Floh, meint er, sollten ihm leihn
Die Götter ihren Blitz und ihre Donnerkeile.


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