Christoph von Schmid
190 kleine Erzählungen für die Jugend
Christoph von Schmid

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169. Die drei Räuber

Drei Räuber ermordeten und plünderten einen Kaufmann, der mit einer Menge Geld und Kostbarkeiten durch einen Wald reiste. Sie brachten die geraubten Schätze in ihre Höhle und schickten den jüngsten aus ihnen in die Stadt, Lebensmittel einzukaufen. Als er fort war, sprachen die zwei zu einander: was sollen wir diese großen Reichtümer mit dem Burschen teilen! Wenn er zurück kommt, wollen wir ihn erstechen, so fällt sein Anteil uns zu.

Der junge Räuber aber dachte unterwegs: wie glücklich wäre ich, wenn alle diese Schätze mein wären! Ich will meine zwei Gefährten vergiften, so bleibt der Reichtum mir allein. Er kaufte in der Stadt Lebensmittel ein, tat Gift in den Wein und kehrte damit zurück. Als er in die Höhle trat, sprangen die andern auf ihn zu, stießen ihm ihre Dolche in das Herz, daß er tot zu Boden fiel, hierauf setzten sie sich hin, aßen, tranken den vergifteten Wein und starben unter den schrecklichsten Schmerzen. – Rings von aufgehäuften Schätzen umgeben, fand man sie tot.

Gott läßt die Bösen hier auf Erden
Oft ihre eignen Henker werden.


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