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Abfahrt von Yokohama

Wie auf der Heimkehr von einem großen Balle, trafen sich auf dem Ozeandampfer, dessen Schornsteine am Hafenpier rauchten, eine Herde von bekannten Gesichtern,
Die alle um die halbe Erde her neben mir rannten und vorbeieilten gleich Windlichtern, bald in Indien, bald in China auf Schiffen und in Eisenbahnen auftauchten.
Im dämmrigen Schiffsgang fand ich ein Liebespaar unter einer Kabinentür, von denen der Laut von Abschiedsküssen zu mir drang.
Sie haben nicht links noch rechts geschaut. Es waren der italienische Baron und die ausländische Pekinggesandtin, die einander hier verlassen müssen. –
Nach einigen Stunden beginnt des Schiffes Gewander hinaus in den Ozean, der grau in die Ferne rinnt. Und die umwölkte japanische Küste versinkt,
Und mit ihr das ganze Asien gleich einem Nebelgerüste. Ich hatte bald keine Gelüste mehr, rückwärts zu schaun, und wenig Erinnerung ist mitgehinkt.
Ich ging im Geistersprung, der auf alles verzichtet, mit einem Mund voll Sehnsucht, die einen Ozean austrinkt, flink über den Stillen Ozean
Und kam im Geist im selben Augenblick, wo wir die Anker in Yokohama gelichtet, schon drüben in San Franzisko an.
Aber oft bin ich dann auf die Suche zurückgegangen und sah, gleichwie ein paar Kommas in einem Buche, meinen Leib, meine Koffer und das Schiff, die in siebzehn langen Tagen
Auf den Wellen zwischen Japan und Amerika lagen.

 


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