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Von Kozu nach Miyanoshita

Ich stand in Kozu beim nächsten Mittaglicht dicht am flachen Meerstrand. Luftiger Baumhag, von den Fluten zerzaust, spricht im Wind
Und sieht dem Salzwasser ins Gesicht. Hier ging das Meer oft mit den Menschen ins Gericht, trieb, turmhoch mit einer Flutwelle, Einwohner und Häuser vor sich her,
Sprang plötzlich wie eine Schlang' über die Küstenschwelle, ins Land hinein, bis ans Berggefälle. Eine elektrische Straßenbahn führte mich feldein
An der Meerflucht entlang, an der weitgeöffneten Odawara-Bucht. Die Bambusaltanen der Stadt Odawara
Erschienen, bedeckt mit rotweißen Papierlaternen und Papierfahnen, am Meer, geschmückt zum Siegesfest, wie entzückt von der Mandschureisoldaten Heimkehr.
Von der Straßenbahn sah die ganze Stadt aus wie ein roter und weißer papierener Strauß. – In Yumoto im Berggewühl wird es dann waldig und erdkühl.
Dort führt mich ein Rikschawagen hinauf, der Bergstraße entlang, zu der Bergungeheuer grünender Felsenmasse,
Wo sich nur graue Nebelzungen strecken, die die Abhänge belecken, und wo sich Waldhütten mit grauem Strohdach und rotnassen Holzwänden unter den Baumgängen verstecken.
Zwischen Immergrüneichen, Föhren und Kiefergeländen fühlst du die Weltverlassenheit hier um die klippigen Waldgewinde streichen.
Unter der Baumstämme singenden Chören und unter den Nebeln, die gezupfter Watte und Wolle gleichen, legt die Einsamkeit um deine Stirn eine eiskalte Binde.
Zwischen der Bäume nasser Rinde zieht die Bergstraße aufwärts; und mehr als je sehnen sich beim eindringlichen Erdgeruch dein Herz
Und dein Leib, beim Dehnen der Frühjahrsnebel, unterm Rocktuch nach ihrem Weib.

 


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