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Sonnenuntergang

Ich fuhr auf breiter Wagenspur herab ans Meer von jenen Türmen her,
Wo, immer noch am Weg, die finstern Geier um die Palmen stürmen,
Stets zwischen Gärten, die am Berg im Abendwinde zischen.
Die Indier mischen sich in langen Reihen, zu Wagen und zu Fuß,
Am freien Meer beim Sonnenuntergange dort am Strand
Und stehen wie Statuen still zur Abendfeier und gehen alle Hand in Hand.
Froh rosenrot, orang' und auch smaragdgrün wehen ihre Schleier.
In Gruppen sahen sie vom Land zur Sonnenkugel,
Die, wie ein einziger runder Tropfen Blut, am Wasserrand schon lag,
Als letzter roter Tropfen von dem Tag.
Ich fand, die Indier waren wie Meerespflanzen durchsichtig aufgestellt in Scharen.
Der Wind wellt ihre Schleier wie bunte Fühler fort,
Als könnten sie am ganzen Leib die Ferne spüren,
Still angewurzelt, ohn' mit einem Wort die Nähe anzurühren.

 


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