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Der Turm des Elefant

Nicht weit von Mirjams Garten, am Außenrand, steht rund der Turm des Elefant,
Nach den dreihundertsechzig Elefantenzähnen in seiner Wandung so benannt.
Man könnte wähnen, die indischen Götter hätten im Sturm auf manchem Elefant den Turm wild angerannt,
Die Elefanten stachen zu und brachen Zahn um Zahn daran,
Und weißgespickt mit mächtigem Elfenbein hielt hoch des Turmes Wand dem Ansturm stand.
Sie wirkt von weitem wie die Stachelhaut von einem mächtigen Stachelschwein.
Weil Mirjam Christin wurde, stürmten die Götter auf den Turm hier ein.
Doch eigensinnig selbst wie Mirjam, trotzte den Göttern dieses Turmes Stein.
Da schickten sie den Todesdurst am Turm vorbei zur Stadt hinein.
Es fordert Eigensinn von einem Weib den Tod ins Haus herein.
Und trotzt sie auch im Bund mit jedem Steine im Verein, und rennen sich die Götter selbst die Zähne ein,
Und muß verdursten eine ganze Stadt darin, manch Weib fühlt stark sich in dem Eigensinn.
Sie gibt die Welt und ihren Leib ihm hin und glaubt, wenn sie die Götter auf den Kopf gestellt,
Daß sie das Zepter aller Macht erhält. Doch über Nacht der Spuk zusammenfällt,
Und dann der Eigensinn das Weib verlacht, und sie steht ganz allein.
Ihr Sinn ist dann kein Turm mehr, stolz gespickt mit Elfenbein.
Ein jeder Zahn, der sich als Bein anblickt, trittst du zum Turme heut heran,
Ist nur aus Holz gemacht, falsch und gemein.

 


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