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Aufstieg in die Ceylonberge

Als hissen Fahrzeuge gigantische Segel, siehst du in Hebung und Beuge Bergplatten und Bergkegel,
Standen Felsen im Morgen mit Hälsen und Köpfen neben den Schienenschwellen, Schattenfiguren über den hellen Talstellen entlang den Schienenspuren,
Und neben den Felsgrimassen, bei den Steingefällen, stehen friedlich gelassen die kleinen Teebüschel in den grünen, niederen Gassen der Teegärten.
Manches Tal gleicht einem ovalen Saal, und in den Schalen der Bergmulden saßen, wie grüne Stufen, die gehöhlten Reisfelder auf Erdterrassen;
Fromm und zahm in ihren Mienen erschienen die bepflanzten Berge, die den Fleiß der Menschen sanft dulden und die Menschen wie Sklaven bedienen.
Aber dann höher hinauf verschrumpft das Grün, wird hart und erstarrt und verdumpft dunkel zu Moos.
Keine Palme ragt mehr kühn, bloß Buschwerk und die Tanne noch in der Wildnis hinkroch, und dein Kopf bückt sich unter der Einsamkeit Joch,
Und dein Blut durch die Luftleere jagt, und dein Hirn wie erstickt unterm Albdruck klagt.
Deine Ohren sausen, als ob durch deine Adern die Sturzbäche der Berghöhe brausen; dünn wird die Luft um dich und leer,
Gibt keine fleischliche Frucht mehr her, und dein Aug' irrt entgeistert, kreuz und quer, wie von ewiger Sehnsucht verflucht.

 


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