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Der letzte Sieg der protestantischen ( – Spanien und dem Hause Habsburg feindlichen –) Hofpartei, und zugleich die letzte diplomatische Tat des klugen Robert Cecil, war die Beseitigung der mancherlei Hindernisse, die der Heirat der Prinzessin mit dem calvinistischen Pfalzgrafen entgegengestanden hatten. Die Königin spottete nicht mehr über Goody Palsgrave und sein bettelhaftes Heimatland (wo Ratten und Mäuse Bischöfe in Wassertürmen zu belagern und aufzufressen pflegten ...). Und James, der zehn Jahre lang seine kleine Tochter irgendwo im Norden Englands hatte erziehen lassen, ohne sich um sie zu kümmern, erlaubte jetzt, daß Sir John Harrington, Lord Exton, und dessen Gemahlin nach Whitehall kamen und mit ihnen ihr Zögling, Lady Elisabeth.

Und noch eines letzten Verdienstes um die Sache der Protestanten durfte Cecil sich rühmen. Aus einer unsinnigen Verschwörung eine läppische Posse machend, hatte er es mit bewundernswerter Gewandtheit verstanden, den allzu moralischen Tollköpfen nicht nur das Leben, sondern auch die Gunst des Königs zu erhalten. Als wäre nichts geschehn, probten auf der Parkwiese Pembroke, Montgomery, Southampton und Doncaster die Rollen der Meliades-Maske. Die Niederlage der protestantischen Partei war durch Cecil's Geschicklichkeit in einen Sieg verwandelt.

Und dennoch war er es selbst, der die Niederlage der Partei herbeiführte. Denn zwei Wochen nach Oriana's Tod erlag er einem Herzschlag.


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