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Eine Pferdedecke wurde in die königliche Kalesche gelegt, damit die hellblauen Polster vom schmutzstarrenden Crew nicht verunreinigt würden. All sein Remonstrieren half nichts. Befehl des Königs. Er mußte unverzüglich fahren, so schmierig er war.

Seine Niedergeschlagenheit wurde keineswegs gehoben durch die Hiobsnachrichten, die unterwegs Campion ihm mitteilte. Von der Jagd heimkehrend, war der König bei Tyburn vorbeigeritten und hatte dort sieben junge Mädchen am Galgen hängen sehn. Des Königs Herz, stets empfänglich für menschlichen Liebreiz – nicht nur für männlichen – wurde gerührt, da zwei der gehenkten Mädchen ausnehmend schön waren. Er forschte nach und erfuhr, der Kronzeuge Serjeant Crew's sei ein achtjähriger Knabe. Dem Salomo Englands glückte es diesmal, einen Justizmord aufzudecken: Den Knaben ließ er nach Whitehall kommen, wo das böse Kind gleichzeitig mit dem Juwelier Williams eintraf. Sich dem König zu Füßen werfend, erflehte Williams die Rettung seiner Tochter und klagte den Knaben als den Verleumder an, der aus Rache – denn er war von Nachbarn eines Schabernacks wegen geschlagen worden – das furchtbare Lügengespinst gesponnen hatte. Seine Majestät nahm das Kind streng ins Gebet. Und schließlich kam es zutage: der goldene Tafelaufsatz, der Pan und Psyche, Dryaden und Oreaden darstellte, war vom Knaben durchs Fenster erblickt worden, woraufhin er Serjeant Crew weisgemacht hatte, er habe den bocksbeinigen Teufel und acht Hexen in der Cheapside gesehn ...


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