Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Erster Band. Lehrjahre
Max Eyth

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50.

Kairo, den 30. August 1863.

Ein Wort vom Geschäft. Es ist mir überhaupt rätselhaft, wie ich es fertig bringe, noch von irgend etwas anderm zu schreiben. Was ich in allen Richtungen an Unfertigem und Halbzerfallenem aufzustellen und einzurichten finde, könnte mehr als ein Tintenfaß und eine Menschenkraft aufsaugen. Und das reißt nicht ab! In zwei Monaten erwarte ich gegen zweihundert weitere große Kisten mit Maschinenteilen aller Art, die insgesamt in sechs bis acht Wochen ihre wunderlichen Arme und Beine in geordnete Bewegung setzen sollen. Sechs neue Dampfpflüge für Kassr-Schech, einen zehn Quadratmeilen großen Landstrich im nördlichen Delta, um auch dort »einen Anfang zu machen«, wie Halim sagt. Da gilt's aufpassen und sich regen.

Fowler schreibt mir entzückte Briefe, die von der Anerkennung meiner »Ausdauer, Geschicklichkeit und Talent« sprudeln. Davon fällt unleugbar viel auf Rechnung einer großen Seuche unter den ägyptischen Ochsen, für die der Dampfpflug Ersatz schaffen muß. Was für mich übrigbleibt, tut mir wohl und freut mich insofern, als ich mich Fowler gegenüber aufrichtig verpflichtet fühle. So haben wir uns wenigstens nicht ineinander verrechnet.


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