Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Erster Band. Lehrjahre
Max Eyth

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38.

Leeds, den 15. Dezember 1862.

»Keine Ruh bei Tag und Nacht!« Es liegt wieder alles mögliche in der Luft. Heute sollte es sich entscheiden, ob ich in etwa acht Tagen auf dreizehn Monate nach Ostindien abreisen soll, will und kann. Ich hätte über Ägypten zu gehen, dort nach unsern Pflügen zu sehen und über den Stand der Dinge heimzuberichten. In Indien, wo mit zwei Leuten, die sodann zu bleiben hätten, zuerst zwei Dampfpflüge in Gang zu setzen sind, müßte ich etwa vierhundert englische Meilen nördlich von Kalkutta für die weitere Anwendung der Dampfkraft zur Baumwollenkultur sorgen und mich vollständig in diese Aufgabe einarbeiten.

So weit die Fernsicht. Behagt sie Euch? Mir gefällt sie über die Maßen! Bedenkt: mit dem Himalaya im Hintergrund!

In London sitzen augenblicklich drei Herren beisammen, die, wie weiland die Parzen, an meinem Schicksalsfaden spinnen. Kurz vor Fabrikschluß traf heute die Nachricht ein, er sei bezüglich Indiens am Abreißen, wenn nicht schon abgerissen. Wenn ich hier nichts lerne, so lerne ich Geduld.


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