Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Erster Band. Lehrjahre
Max Eyth

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24.

Leeds, den 8. Januar 1862.

Diesmal im Sturmschritt des Geschäftslebens! Acht Tage Arbeit im alten Stil lagen vorgestern hinter mir, jede Nacht skizziert, gezeichnet, gerechnet und gewaltige Massen Gummi zerrieben. Das Jahr der großen Ausstellung war angebrochen. Ich aber dachte: ›Jetzt oder nie!‹ nahm mein bescheidenes deutsches Herz in beide Fäuste und fragte Mr. Fowler, ob er zu sprechen sei? Durch meine geheimnisvolle Miene erschreckt, beschied er mich auf den Abend in seine Villa. Dort legte ich ihm meine selbsttätigen Seilträger vor, und nach zwei Stunden des Erklärens und Erwägens war der Sieg gewonnen. In acht Tagen, sobald ich mit den Detailzeichnungen im reinen bin, sollen die Maschinenteile für die erforderlichen Versuche angefertigt werden.

Damit wird der Kampf nicht bloß mit Dingen, sondern vor allem mit Menschen beginnen. Er ist in dem erfinderischen England so hart als irgendwo. Selbst unser Beruf, welcher dem Fortschritt sein Dasein verdankt, ruht auf konservativem Grund, der für alles Neue schwer zu bewegen ist. Wir werden auf viel Widerstand stoßen – meinte auch Fowler –, aber wir wollen sehen, daß wir's durchfechten!


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