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Willibald Alexis (Hering: 1798-1871)

Fridericus Rex.

Fridericus Rex, unser König und Herr,
Der rief seine Soldaten allesamt ins Gewehr,
Zweihundert Bataillons und an die tausend Schwadronen,
Und jeder Grenadier kriegte sechzig Patronen.

Ihr verfluchten Kerls, sprach Seine Majestät,
Daß jeder in der Bataille seinen Mann mir steht!
Sie gönnen mir nicht Schlesien und die Grafschaft Glatz
Und die hundert Millionen in meinem Schatz.

Die Kaiserin hat sich mit den Franzosen alliiert
Und das römische Reich gegen mich revoltiert,
Die Russen sind gefallen in Preußen ein;
Auf, laßt uns zeigen, daß wir brave Landeskinder sein!

Meine Generale Schwerin und Feldmarschall von Keith
Und der Generalmajor von Zieten sind allemal bereit,
Potz Mohren, Blitz und Element,
Wer den Fritz und seine Soldaten noch nicht kennt!

»Nun adjö, Lowise, wisch ab das Gesicht,
Eine jede Kugel, die trifft ja nicht,
Denn träfe jede Kugel apart ihren Mann,
Wo kriegten die Könige ihre Soldaten dann?

Die Musketenkugel macht ein kleines Loch,
Die Kanonenkugel ein weit größeres noch;
Die Kugeln sind alle von Eisen und Blei,
Und manche Kugel geht manchem vorbei.

Unsere Artillerie hat ein vortreffliches Kaliber,
Und von den Preußen geht keiner zum Feinde nicht über;
Die Schweden, die haben verflucht schlechtes Geld,
Wer weiß, ob der Österreicher besseres hält!

Mit Pomade bezahlt den Franzosen sein König,
Wir kriegens alle Wochen bei Heller und Pfennig.
Potz Mohren, Blitz und Kreuzsakerment,
Wer kriegt so prompt wie der Preuße sein Traktament!

Fridericus, mein König, den der Lorbeerkranz ziert,
Ach, hättst du nur öfters zu plündern permittiert,
Fridericus Rex, mein König und Held,
Wir schlügen den Teufel für dich aus der Welt.«


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