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Ignaz Franz Castelli (1781-1862)

Der Stotterer.

Thomas Hase mußt erscheinen
Bei dem Amt der Konskribierten;
Als sie dort ihn visitierten,
Fing er an gar sehr zu weinen,
Sprechend: »He – Herr Offizier!
Ni – ni – nichts fe – fehlet mir,
Aber sto – sto – stottern tu ich!«

Der versetzte: »Sei nur ruhig,
Denn man braucht dich nicht zum Sprechen,
Sondern nur zum Haun und Stechen!«
»Aber« – sagt Thomas weiter –
»Wenn vor einem Ze – Ze – Zelte
Man als Wa – Wa – Wacht mich stellte,
Und die Fei – Fei – Feindesreiter
Spre – spre – sprengten auf mich ein,
Könnt ich nicht We – Werda! schrein!«

Lächelnd sprach der Offizier:
»Das tut auch nichts; glaube mir,
Wenn die Wach nur schreien kann,
Auf das Wort kommts da nicht an!«

Immer stärker weinte Hase,
So daß ihm die hellen Tränen
Liefen über Wang und Nase!
»Ach! ich mu – muß noch erwähnen,«
Schrie er, »se – se – setzen wir,
Ein Fei – Feind hau – haut nach mir,
Oder sch – sch – schießt sogar,
O ich a – a – armer Narr!
Au – au – aus wärs mi – mit mir,
Denn nicht schne – schne – schnell wie Ihr,
Könnt Pa – Pa – Pardon ich schrein!«


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