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Von Stamheim (um 1254-1280)

Maientanzlied.

Wohlauf zum Reigen vor den Wald,
Hin auf die breite Weide,
Wo Blumen wonnig stehn im Gras,
Erschlossen mannigfalt.
Schon scholl es auf der Heide
So hold, weil dort ein Vöglein saß,
Zu dessen Lied ein jedes sang.
Laut erklang
Süßer Schall
Von der lieben Nachtigall.

Wohlauf, ihr Mädchen, ziehn wir fort,
Zu tanzen und zu reien,
Wo schöne Blumen stehn im Kranz.
Die Heide schmückt sich dort
Zum Willkomm für den Maien
Mit ihres besten Kleides Glanz.
Die Vöglein freun des Sommers sich,
Und auch ich
Tät es gern,
Wenn mir Kummer bliebe fern.

Und vor dem Walde tanzten all,
Und bunte Schleifen flogen,
Wo man sich schwang im Ringelkranz;
Und munter sprang der Ball,
Indes zum Fidelbogen
Rings drehte sich der Maientanz,
Und Hans und Grete sang beim Spiel.
Freuden viel
Gab es da,
Fröhlich war man fern und nah!

(Z.)


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