Egon Friedell
Kulturgeschichte des Altertums
Egon Friedell

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Iran

Iran ist ein ausgeprägtes Hochland. Seine niedrigsten Talkessel liegen 1500 Meter über dem Meere, die Gipfel seiner Gebirge erreichen und überschreiten nicht selten die Höhe von 5000 Metern. Seine Mitte wird von einer großen, völlig unpassierbaren Salzwüste gebildet. Wald gibt es auch sonst fast nirgends. Spärliche Gruppen von Pappeln und Platanen, Zypressen und Zwergpalmen sind der einzige Baumschmuck des Landes. In den Fruchtlandoasen gedeiht eine reiche Vegetation: Mohn und Jasmin, Veilchen und Narzissen, mannigfache Obststräucher und vor allem Rosenhecken, deren Heimat vielleicht in Persien zu suchen ist: rhodon ist ein griechisches Fremdwort, das aus dem Iranischen stammt. Noch heute haben die Bewohner Teherans eine wahre Leidenschaft für die Rose, mit deren Blüten ihre Gärten und Höfe, Bäder und Speisesäle überfüllt sind. Die Fauna ist der mesopotamischen sehr ähnlich; Spezialitäten sind die Steppenschildkröte, der Wüstenwaran: eine riesige bunte Eidechse, nächst dem Krokodil der größte Saurier, und eine äußerst giftige Wanzenart.


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