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232. Clemens Brentano an August Winkelmann

(Ende September 1800).

... Du hast nicht recht gethan, lieber August, daß Du nicht mitgegangen bist, denn Du wärst hier froh geworden und hättest allen wohlgethan. Ich wäre mit Dir den Rhein herunter gefahren, und dann wäre ich mit Dir über Marburg und Savigny zurück nach Jena gekehrt. Ach, komme doch, ich bitte Dich, komme; mein Bruder Franz geht mit meiner Schwägerin ins Rheingau, da gehe mit mir. Finanzen? Garderobe? Das erste ist nichts, zur Herreise nimm etwas Geld auf, reise mit der Post, ich will Dir es ersetzen – ich. Das zweite ist nichts, denn wir sind hier nicht alle so galant wie Georg, der ist es allein, wir andre sind nur zu einfach, komme! Zurück gehst Du dann mit mir. Mainz, die Franken, der Rhein, der Wein, der Herbst, die Freude, die Natur, alles will Dich haben, ich warte auf Dich; und wenn Du mit umgehender Post nicht nein sagst, so warte ich auf Dich; und wir gehen dann meinem Bruder Franz, der Dich sehr liebt, nach. Komme, Du verdirbst mir die Freude, denn Du machst, daß ich auf Dich warte. Bring den Ritter doch mit, bring ihn mit, der soll mein Gast sein und Du, außer aller Kosten – Kosten? Ach es giebt für mich keinen Besitz als der Eurige! Kommt, die Berge bezahlen alles mit ihren Erzen und die Menschen mit ihren Herzen! ... Komme Du süßer Mensch.

Clemens Brentano.

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