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82. Forster an Samuel Thomas Sömmering

Dresden, am 17. Juni 1784.

Künftig numerieren wir unsere Briefe, so sehen wir gleich, ob alle richtig kommen.

Lieber, einziger Bruder, nur zwei Worte, denn schon wartet das Mädchen, um meinen Brief auf die Post zu bringen. –

Ich habe Deinen langen Brief. – Und antworte mit nächster Post darauf. Nur eins bitte ich Dich; sei ruhig, sei nicht zu besorgt, übereile Dich nicht. Es wird alles gut gehen. Du thust mir einen Gefallen, wenn Du (wenigstens vor der Hand) von Wiederkommen nichts weiter sprichst; das sind ja lauter Vermuthungen! Und wer weiß, vertraut man sich nicht noch ärgeren Jesuiten. Sei doch, wie sonst, verschlossen. Es hat nicht so viel zu sagen. Bis auf meine Antwort mit nächster Post bleibe doch ruhig und laß Dich nichts merken. So lange ich in Deutschland bin, hat's ohnehin gar nichts auf sich. Sei fröhlich und gutes Muths! Ach, daß Dich die Einsamkeit so finster machen mußte. Dir alles so schwarz zeigen mußte. Fast reut es mich, daß ich Dir die Ideen erregt habe. Doch nein! es reut mich nicht. Du wirst Dich schon von dem ersten Schrecken erholt haben. Um's Himmels Willen, keine Silbe davon an Heyne!!!

Adieu, lieber Einzigster.
Dein treuester
Forster.

In horribler Eile.

*


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