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4. Heinrich von Rechberg an Bilgrin von Reischach

(23. April 1480.)

Mein früntlich, willig dienst zuvor. Lieber Bilgerüm und alter fründ. Als ich dir nächst geschriben han, antreffenn den Neydegker und die Treppischen, darauff dü mir wieder getreulich und als ain frund geanttwürt hast, dabey ich verstee dein getrüwen, guten willen, den dü zu mir und meim tun hast. Du solt auch den getrauen ongezwivelt wider han, ich wills mitsampt mein sunnen mit unnserem leib und güt, auch mit andern unnseren heren und frunden getrulich und dich wider verdienen. Des solt dü dich zü unns versehen, und ain gott will, die werk zun wortten finden. Lieber Belgerinn, ich schick mein vogt Michel Lyllen zu dir, dem han ich bevolhen, dir die sach aigentlichen zü sagen, wie die gestalt send. Dem glaub uff diß mal als mir selbs, und kum darinn, als ich dir vertrau, und gib mir dein getreuen rätt, wie ich die Sach fürnemmen sol. Dann du waist mir wol darinn zu raten, nachdem du die recht im bürg baß waist, dann ain ander. So waist du auch die sach all vom anfang biß an das ennd. Glaub mir inn ganutzer warhait, ich beger gantz nichts, denn das meim sun und seiner Hausfrau gutlich und rechtlich billichen werden sol. Wa ichs aber anders fürnymm, so hastü mein gantz macht. Ich wollt auch gar ungeren an dich begeren, was dir gegen mein gnedigen herren von Oesterreich schaden pringen mocht. Dann ich halt den nit für ain frund, der sein aigen nütz sucht und nit darinn seins frunds schaden auch bedenckt. Ich will mich, ain gott will, gegen dir halten, das du versteest, das du auch am armen frund an mir hast. Damit bisß got bevolhen! Datum uff saut Jorgen tag anno etc. 80to.

(Eigenhändig:) Heinrych von Rechberg.
(Adr.) Dem edeln und vesten Bilgerin von Ryschach zu Stoffel, meinem guten, alten frund.

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