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7.

In Phyllis' Namen gedichtet.

(Daß man im Lieben nicht auf Reichthum sehen müsse.)

Ich liebe nur, was mich vergnügt,
Nicht, was nach Gelde kirrt kirren, locken, um etwas werben.;
Mein freies Herz wird nicht besiegt,
Wenn gleich der Beutel schwirrt.
Kein goldner Strick fängt meinen Fuß, kein heller Klang mein Ohr;
Die Redlichkeit
Geht allezeit
Bei mir dem Nutzen vor.

Was hilft es, wenn das Silber blitzt,
Und doch der Bräut'gam schielt?
Ein Mann, der stets beim Kasten sitzt
Und in dem Sacke wühlt,
Theilt mit dem Mammon seine Gunst, die bloß der Frau gehört;
Sein Zeitvertreib
Macht, daß das Weib
Oft fremde Götter ehrt.

Kein Reichthum überwiegt das Weh,
Kein Thaler hilft der Braut,
Wenn ihr die Zwietracht in der Eh
Zuletzt ein Zuchthaus baut.
Das Ungewitter ist nicht weit, wo gelbe Raben schrein wo Goldstücke das Unheil ankündigen.;
Wer wollte nun
So thöricht thun
Und ihm zum Schaden frein?

Bethörter Mund, ach spare doch
Der Worte frechen Stolz!
Dein Umgang ist mir stets ein Joch,
Du selbst ein Marterholz.
Dieß Wörtchen bringt mir deinen Haß, der ficht mich wenig an.
Wie bald stößt mir
Was Bessers für,
Das mich vergnügen kann?

Du aber, den des Himmels Schluß
Dereinst vor mich bestimmt,
Magst glauben, daß mein reiner Kuß
Von keiner Geldsucht glimmt.
Nimm also meinen ganzen Schatz, die reine Hand voll Blut.
Ein treues Herz
Ist sonder Scherz
Das beste Heirathsgut.


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