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3.

Zwei Strophen sind gestrichen worden.

(An seine Schöne.)

Nur Eine bleibet meine Taube,
Und diese, werthes Kind, bist du;
Die Welt hat nichts von süßem Schmerze,
Als wenn ich dir, vertrautes Herze,
Die Arme um den Nacken thu
Und dort zwei Hand voll Blumen raube.

Mich deucht, es geht auf deinem Munde
Der nächste Weg in Amors Reich.
Der Vorschmack von den reinen Lüsten
Führt mich durch Berge, Thal und Wüsten;
So denk' ich oft, und irr' ich gleich,
So irr' ich doch mit gutem Grunde.

Reißt, sanfte Lippen, reißt mein Leben
Durch so ein warmes Gift dahin;
So komm' ich besser und auch eher
Ins Paradies der Elyseer,
Allwo ich schon im Traume bin,
Weil Fried' und Schönheit um mich schweben.

Ja, ja, du magst es auch belachen,
Ich will mit deinen Küssen fliehn;
Und wird mich dort Petrarch umfassen,
Ihn gleichfalls einen kosten lassen.
Was gilts? Er soll vor Sehnsucht glühn,
Und viele Geister lüsternd machen.


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