Julie de Lespinasse
Die Liebesbriefe der Julie de Lespinasse
Julie de Lespinasse

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204.

Dienstags, vier Uhr. [21. Mai 1776.]

Mein lieber Freund, ich liebe Sie. Das ist die einzige Arznei für meine Leiden. Nur Sie könnten das in Gift verwandeln, und von allen Giften wäre dies das rascheste und stärkste.

Ach, es fällt mir so schwer, zu leben, daß ich Sie beinahe flehentlich bitten möchte, mir diese Arznei mitleidig und großmütig zu reichen. Es würde meinem qualvollen Todeskampf, der Ihnen bald zur Seelenpein werden wird, ein Ende setzen.

Ach, mein lieber Freund, machen Sie es, daß ich Ihnen meinen letzten Frieden zu danken habe! Aus Edelmut! Seien Sie einmal grausam!

Ich vergehe.

Leben Sie wohl!

 

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