Julie de Lespinasse
Die Liebesbriefe der Julie de Lespinasse
Julie de Lespinasse

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188.

Halb ein Uhr nachts. [Januar 1776.]

Ich bin eben erst diesen Augenblick allein. Somit konnte ich Ihren Diener nicht warten lassen. Ich bin so traurig, so tief im Elend, daß – so viel Anlaß ich auch hätte, Ihnen nicht zu glauben – ich nicht zweifle, daß Sie Kummer haben und daß Ihre Frau Gemahlin krank ist. Sie scheint mir eine sehr zarte Gesundheit zu haben. Ein Grund mehr, sich ihr zu widmen.

Ich habe d'Alembert gebeten, sich bei Ihnen persönlich über Ihr Befinden zu erkundigen, weil ich fürchtete, nicht dazu zu kommen, Ihnen zu schreiben. Er wird mir berichten, ob Sie nach Versailles gehen. Ich glaube, es ist nicht sehr klug. Weiter kann ich nichts sagen. Sie werden doch nur tun, was sein muß.

Es ist schon recht spät, um Sie noch mit meinem Leid zu behelligen. Vergessen Sie seine Ursache, und machen Sie sich keine Sorgen um die Folgen. Alles, um was ich Sie bitte, liegt in Ihrer Hand und ist leicht zu erfüllen.


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