Julie de Lespinasse
Die Liebesbriefe der Julie de Lespinasse
Julie de Lespinasse

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192.

Dienstags, elf Uhr. [Februar 1776.]

Sie sind noch nicht da. Mein Gott, Ihre Besuche bringen meiner Seele Freude und Trost. Ich habe das so nötig. Ich bin traurig und mutlos, ich leide, ich habe heute wieder mehr Fieber, weil meine Schmerzen stärker sind. Mein Lieber, gestern abend ist es mir sehr schlecht gegangen. Mein Körper und meine Seele waren in Krämpfen. Ich habe dabei immer an Sie gedacht. Welche Wonne ist doch in dem Weh, das Sie mir bereiten!

Sagen Sie, wann sehe ich Sie? Erinnern Sie sich, daß Sie mir versprochen haben, zu Tisch zu der herrlichen Frau [Geoffrin] zu gehen, die nur noch am Leben hängt, um den schönen Wahlspruch zu betätigen: Geben und Vergeben! Ich liebe sie herzlich. Bester, lieben wir sie alle beide! Ihnen vermehrt sie Ihr Glück, und mir mildert sie mein Leid.

Gute Nacht!


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