Julie de Lespinasse
Die Liebesbriefe der Julie de Lespinasse
Julie de Lespinasse

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86.

Freitags. [Januar 1775.]

Nicht daß ich Sie für neugierig hielte, nein, aber ich muß Ihnen sagen, daß ich um ein Uhr ausgehe, bei Turgot zu Mittag esse, in den »Orpheus« gehe, nach der Oper bis Mitternacht bei Frau von Geoffrin bin und meinen Abend in der Rue des Capucines [bei Frau von Meulan] beschließe.

Wollen Sie nun, daß ich Sie abhole, um zusammen bei Turgot zu essen? Soll ich Sie mit in die Oper nehmen? Oder wollen Sie sich lieber in die Loge d'Angivillers setzen? Wenn Sie nach der Oper Frau Geoffrin einen Besuch machen wollen, nehmen wir Sie mit hin. Wenn Sie den Abend dort verbringen wollten, würden Sie sie entzücken. Überlegen Sie sich, was Sie von allem dem tun oder lassen wollen.

Ich möchte Sie immer um mich haben, ich freue mich immer, wenn ich Sie sehe, und durch eine wahre Bizarrerie meines närrischen Herzens bin ich doch hinterher immer betrübt.

Sind Sie gestern noch rechtzeitig gekommen, um Frau von M[ontsauge] den Arm zu reichen? Wenn die Ihre Ungeduld hätte sehen können, so wäre sie sehr befriedigt gewesen. Das verstehen Sie vortrefflich, die zu befriedigen, die Sie lieben, und besonders die, die Sie liebt!

Guten Morgen!

Ich möchte meinen »Konnetabel« wieder haben.


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