Julie de Lespinasse
Die Liebesbriefe der Julie de Lespinasse
Julie de Lespinasse

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129.

Sonntags mitternachts. [16. Juli 1775.]

Herr von Vaines hat mir eben das Paket von Ihnen überbracht. Daß Sie ihm geschrieben haben, hat mich sehr gefreut. Wem gilt denn das erste, das einzige Interesse meines Lebens?

Das große Unglück ist, daß Ihr Glück nicht eins ist mit meinem. Die Pflichten und die Tugend, das sind heilige Gebote, die man halten muß. Aber liegt darin Glück? Liegt darin Genuß?

Gute Nacht! Leib und Seele sind mir abgespannt. Ich habe Ruhe nötig, und Sie? Ihr Hauptbedürfnis ist ewige Unruhe.


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