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Ausgezeichnet unter allen gefiederten Räubern, von denen sie beiweitem die zahlreichsten sind, ja in vielfacher Hinsicht hochstehend unter allen Vögeln überhaupt, sehen wir sie in folgenden besonderen Merkzeichen vor uns.
Ihr Körper ist kräftig und gedrungen, bei einigen jedoch auch schlank. Der Kopf ist verhältnißmäßig groß mit kurzem Hals und beide sind voll und dicht befiedert. Die etwas vertieft stehenden Augen sind groß, grell und lebhaft gefärbt und haben einen absonderlichen kühnen oder auch wüthenden Blick. Der kräftige Schnabel ist kurz, stark, hakig gekrümmt, mit scharfschneidiger Spitze und mit nicht von Federn verdeckter Wachshaut. Die Flügel sind entweder lang und spitz und die zweite oder dritte Schwinge ist am längsten oder sie sind gerundet und dann mit dritter oder vierter längster Schwinge. Der Schwanz ist so sehr verschiedenartig gestaltet, daß ich ihn stets bei den einzelnen Gattungen oder auch Arten näher beschreiben muß. Die vorzugsweise kräftigen Füße sind theils nackt, größtentheils aber befiedert und haben sehr gekrümmte, starke und scharfspitzige Krallen; sie sind meistens kurz, nur bei einigen langbeinig. Das Gefieder ist voll und reich, meistens kräftig und hart, bei manchen jedoch weich und locker. Von Taubengröße wechseln sie hinauf bis zu der bedeutendsten unter allen Raubvögeln.
Ihre Verbreitung erstreckt sich über die ganze Erde und die Aufenthaltsorte sind sehr mannigfaltig. Sie ernähren sich sämmtlich fast nur von selbstgeschlagenen Thieren und bloß ausnahmsweise fressen manche As. Da die Falken unter sich überaus verschiedenartig, und zwar ebensowol in der äußern Erscheinung als in der Lebensweise sind, so hat man sie in mehrere Sippen getheilt und die besonderen Eigenthümlichkeiten muß ich bei jeder derselben noch näher angeben.