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welche je in einigen Arten, theils als regelmäßige, theils als nur zuweilen einkehrende Wintergäste, theils blos als Irrgäste bei uns erscheinen.
werden neuerdings die Möven ( Larinae) und die Seeschwalben ( Sterninae) vereinigt und zwar nach folgenden Merkmalen, die sie gemeinsam haben.
Der Körper ist gedrungen aber langgestreckt, mit mittelgroßem Kopf und mit mittellangem, etwas zusammengedrücktem, gerade zugespitztem, oder schwach gebognem, scharfschneidigem Schnabel mit ritzenförmigen Nasenlöchern, kurzem, dickem Hals, sehr langen und spitzen Flügeln mittellangem, theils gerade abgeschittnem, theils gegabeltem und nur selten keilförmigem Schwanz, verhältnißmäßig niederen Füßen, an denen die drei Vorderzehen durch volle Schwimmhaut verbunden sind. Das Gefieder ist sehr dicht und weich. In der Größe wechseln sie von der einer Drossel bis zu der einer Gans. Immer ist die Färbung schlicht, doch hübsch, weiß, grau und schwarz, nach dem Alter veränderlich. Während die Geschlechter übereinstimmend gefärbt sind, ist das Jugendkleid grau oder bräunlich, das Daunenkleid weißlich oder gelblich und dunkel gefleckt.
Über die ganze Erde erstreckt sich ihre Verbreitung, doch sind sie vorzugsweise in der nördlichen Zone heimisch. Als eigentliche Meeres- und Küstenvögel anzusehen, kommen manche Arten jedoch, theils als Wanderer, theils als Brutvögel, auch tief im Binnenlande vor. Während die Nahrung der meisten größtentheils oder ausschließlich in Fischen besteht, sind doch manche, besonders die kleinsten Arten, vornehmlich Kerbthierfresser; so verursachen viele erheblichen Schaden und nur wenige sind für die Fischzucht gleichgiltig. Sie fangen ihren Raub stoßtauchend. Alle ihre Bewegungen sind geschickt und anmuthig; sie fliegen ausgezeichnet, besonders ausdauernd, schwimmen und tauchen nicht minder gewandt und laufen hurtig. Fast immer gesellig lebend, nisten die meisten auch ebenso und oft in großen Brutansiedelungen, auf Inseln, an den Küsten des Meers und an anderen großen Gewässern. Im reinen Sande, nur mit einigen Halmen, meistens aber mit gar keiner Unterlage, seltner aus Gras, Rohr und Binsen zusammengescharrt, enthält das Nest ein Gelege von 2–4 Eiern, welche farbig und gefleckt sind, von beiden Gatten des Pärchens wechselnd in 2–4 Wochen erbrütet werden. Brutansiedelungen mancher hierher gehörenden Arten werden stellenweise zur Ausnützung der Eier und der Federn statlich verpachtet – und dadurch wird der Schaden, welchen sie an der Fischerei verüben, wieder einigermaßen aufgehoben. Als Wildbret kommen sie nicht in Betracht, denn ihr Fleisch ist kaum genießbar. Manche Mövenarten, seltner oder fast nie Seeschwalben, sieht man in den zoologischen Gärten unter dem Geflügel, welches die Teiche belebt; sie bilden immer eine angenehme Zierde und lassen sich bei zweckmäßiger Ernährung, hauptsächlich mit Fischen, doch zeitweise auch mit rohem Fleisch, recht gut erhalten. Als Käfigvögel für die Liebhaberei haben weder diese noch jene Bedeutung; allenfalls können sie zur Belebung von Parks u. a. dienen, doch ist dann immer zu berücksichtigen, daß, insbesondre die großen Möven, arge Räuber sind, welche allem übrigen schwächern Gefieder leicht gefährlich werden. Wenn man die kleinen, zierlichen Seeschwalben an solchen Orten mit einem gestutzten oder abgestemmten Flügel halten will, so ist dies immerhin eine arge Thierquälerei; denn dem volksthümlichen Namen Schwalben entsprechend, sind sie doch eben Flieger, die sich ausschließlich in der Luft wohl, am Boden dagegen unglücklich und erbärmlich fühlen.
Von den