Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
sind zunächst durchgängig kleiner als die Möven. Der Schnabel ist scharfspitzig und die kleinen zarten Füße haben vollkommene Schwimmhaut. Ihre Nahrung besteht vorzugsweise in Weichthieren, Kerbthieren und Gewürm, sowie nur kleinen Fischen, sodaß sie als schädliche Vögel kaum angesehen werden können. Sie fliegen überaus gewandt und beleben ein Gewässer malerisch, zumal sie hier und da über einer Beute rüttelnd in der Luft stehen, sich stoßtauchend hinabstürzen und mit einem Fisch im Schnabel davonfliegen.
ist ein sehr hübsches Vögelchen und in folgender Weise gefärbt. An der ganzen Oberseite ist sie hellaschgrau, der Kopf mit tiefschwarzer Platte; die ganze Unterseite ist reinweiß; der Schnabel ist roth mit schwarzer Spitze, die Augen sind braun und die Füße sind roth; der Schwanz ist tief gegabelt. Im Winterkleid ist die Stirn weiß und Oberkopf und Nacken sind schwarzgefleckt. Sie ist etwa von Drosselgröße (Länge 33 cm; Flügelbreite 75 cm; Schwanz 15 cm). Das Jugendkleid ist an der Oberseite dunkelgefleckt und gewellt; die Kopfplatte ist bräunlichschwarz; der Schnabel ist schwärzlichroth und die Füße sind blaßroth.
Über ganz Europa erstreckt sich ihre Verbreitung, und sie ist ebensowol tief im Binnenlande an allen größeren Gewässern, als auch an den Meeresküsten zu finden. Als Zugvogel kommt sie in Mitteleuropa in der zweiten Hälfte des Monats April an und wandert schon gegen den Beginn des August hin wieder südwärts. All' die anmuthigen, über dem weiten Wasser einer Reihe zusammenhängender Landseen in meiner Heimat, unablässig hin und her schwebenden Seeschwalben, deren klangvolle Rufe krick, krick, trira, weithin über den Wasserspiegel erschallen, gewähren eine der lieblichsten Erinnerungen aus meiner Jugendzeit her. Ungemein schön und zierlich erscheinen diese Vögelchen auch, wenn sie hinter dem Pfluge des Ackerwirths in den Furchen umhertrippeln und dort Kerbthiere und Gewürm auflesen. Meistens blos in einer Vertiefung im Sand ohne weitre Nestunterlage, liegen die 2–3 Eier, welche gelblichweiß bis ockergelb, mehr oder weniger hellaschgrau, violettgrau, roth- bis schwarzbraun gefleckt und gepunktet sind und in 16 Tagen erbrütet werden. Immer stehen die Nester zu vielen beisammen, am Strande auf kleinen Inseln u. a., wo sie meistens des Einsammelns wegen geschützt und bewirthschaftet werden. Diese Art wird auch: Allenbeck, Schmirrling, Seekrähe, aschgraue, Fluß-, rothfüßige und schwarzköpfige Seeschwalbe, Schwalbenmöve und Seekrähe genannt.
Außer dieser bekanntesten und gemeinsten, aber fast der schönsten und zierlichsten Seeschwalbe, kommen noch acht andere Arten als Brutvögel bei uns vor und zwar: Die Zwergseeschwalbe ( Sterna minuta, L.), welche sich durch weiße Stirn, orangegelben Schnabel und ebenso gefärbte Füße unterscheidet und in der Größe nur etwa der Lerche gleichkommt. Ihre Stimme lautet scharf kreck und gedehnt kräick. Sie belebt gleich der vorigen die Meeresküsten und größere süße Gewässer, namentlich die Flüsse von Europa, ebenso wie von Asien und Nordamerika. Nicht so hoch wie andere Arten geht sie nach dem Norden hinauf. – Die silbergraue Seeschwalbe ( S. argentata, Naum.) ist über den Norden von Europa und Amerika verbreitet, bewohnt vorzugsweise die Meeresküsten und nistet nur selten im Binnenland. Sie ist am Oberkopf bis zum Rücken tiefschwarz; die übrige Oberseite ist hellbläulichaschgrau, die ganze Unterseite weiß; der Schnabel ist schwarz mit gelbrothen Winkeln, die Augen sind dunkelbraun, die Füße sind gelbroth. – Die Brandseeschwalbe ( S. cantiaca, Gmel.) gehört zu den gemeinsten Bewohnern der Nordsee. Sie ist an Kopf und Nacken gleichfalls tiefschwarz, an der übrigen Oberseite hellbläulichgrau, an der Unterseite reinweiß, zeitweise mit zartrosenfarbnem Anflug; der Schnabel ist schwarz mit ockergelber Spitze, die Augen sind braun, die Füße schwarz, unterseits gelblich. – Die Lachseeschwalbe ( S. anglica, Mont.) gehört zu den mehr südlich heimischen Arten; obwol über die ganze gemäßigte Zone verbreitet, kommt sie doch nur selten an den norddeutschen Küsten, im Süden dagegen bis auf den Gewässern von Ungarn vor. Sie gleicht den beiden vorigen völlig, nur sind der Schnabel und die Füße tiefschwarz. Im Winterkleide ist der Kopf weiß, blos zartschwarz gestrichelt. – Die Raubseeschwalbe ( S. caspia, Pall.) darf nicht mehr und nicht weniger als Räuber gelten, wie die verwandten Arten. Von ihrer Heimat, den Ländern ums Mittelmeer und insbesondre dem kaspischen Meer aus, kommt sie nur selten nordwärts bis ins Innere von Deutschland. In der Färbung gleicht sie den vorigen, nur hat sie bei rothem Schnabel mit gelblichbrauner Spitze, schwarze Füße; der weiße Schwanz ist kurz und flach ausgeschnitten. – Die weißbärtige Seeschwalbe ( S. hybrida, Pall.) ist am Oberkopf bis zur Nackenmitte schwarz, an der übrigen Oberseite aschgrau; Wangen, Kehle und Oberbrust sind weiß, die letztre ist aschgrau gefleckt; die übrige Unterseite ist schwarzgrau, nur die unteren Schwanzdecken sind weiß; der Schnabel ist roth, die Augen sind schwarz und die Füße roth. Im Winterkleid sind Kopf und Hals reinweiß, mit schwarzem Fleck hinter jedem Auge. In Südeuropa, Asien und Afrika heimisch und noch häufig in Ungarn, kommt sie nach Deutschland nur selten.
erscheint nebst der folgenden als durchaus abweichend von allen vorhergegangenen.
Sie ist am ganzen Körper mit Ausnahme der Flügel und des Schwanzes schwarz; die Flügel sind hellbläulichaschgrau und der Flügelrand ist weiß; der Schwanz nebst den Schwanzdecken sind ebenfalls weiß; der Schnabel ist röthlichschwarz, die Augen sind braun und die Füße roth.
Auch sie ist in Südeuropa heimisch und kommt nur selten nach Deutschland.
ist am Kopf tiefschwarz, am übrigen Oberkörper bläulichaschgrau, die Flügel sind dunkler, der Schwanz ist heller; der Steiß nebst den unterseitigen Schwanzdecken ist weiß; die ganze übrige Unterseite ist schwarz; der Schnabel ist schwarz, am Grunde roth, die Augen sind braun, die Füße sind braunroth. Im Winterkleid sind Stirn und Unterseite weiß. Das Jugendkleid ist an Kopf und Nacken schwarz, Stirn und Zügel sind weiß; der übrige Oberkörper ist braun, jede Feder zart röthlichweiß gesäumt; die Füße sind röthlichgraubraun.
Sie kommt überall in ganz Europa vor, wenn auch bei uns stellenweise nur selten, und ebenso ist sie in Asien, Afrika und Amerika heimisch. Wie klagend kliäh, dann kirr und kirk erklingen ihre Rufe. Immer gesellig beisammen und meistens zahlreich, stehen ihre Nester zwischen Grasbüscheln, auf Bülten u. a. und dieselben sind mit mehr Sorgfalt als bei den anderen Arten aus Gräsern und Halmen gerundet. Hellolivengrünlichbraune, dunkler und heller röthlich- bis schwarzbraun gefleckte und gepunktete Eier bilden das Gelege. In allem übrigen ist sie mit den vorigen übereinstimmend.