Poggio Fiorentino
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242.
Von der zweckentsprechenden aber brutalen Handlungsweise eines Florentiners.

Einer meiner Freunde erzählte mir, als wir in einer Gesellschaft zusammen waren, von einem ihm bekannten Florentiner, der eine schöne, von vielen Verehrern umschwärmte Frau hatte. Einige von diesen brachten ihr öfter auf der Straße vor dem Hause Serenaden (wie man es nennt) mit brennenden Fackeln, wie es Sitte ist. Als der Florentiner, der ein sehr witziger Mann war, wieder einmal durch den Klang der Trompeten aufgeweckt wurde, stand er auf und trat mit seiner Frau ans Fenster. Und als er den Haufen lärmender Verliebter sah, bat er die Versammelten mit lauter Stimme, sie möchten einen Augenblick herschauen. Als alle ihre Blicke auf ihn gerichtet hatten, zog 241 er ein mächtiges Glied hervor, streckte es zum Fenster hinaus und sagte: ihre Mühe sei eitel und nutzlos; denn, wie sie sähen, sei er noch besser als sie alle in der Lage, seine Gattin zu befriedigen, er rate ihnen daher, ihn nicht mehr unnütz zu belästigen. – Diese witzige Rede hatte den Erfolg, daß sie von da ab von ihrem überflüssigen Beginnen abließen.

 


 


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