Poggio Fiorentino
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167.
Von Wundern, die dem Papste Eugen gemeldet wurden.

Im Monat Oktober dieses Jahres, als der Papst wiederum in Florenz war, wurde von mehreren Wundern berichtet und zwar von so sicheren Gewährsleuten, daß es Dummheit gewesen wäre, ihnen keinen Glauben zu schenken. Aus Como eingetroffene Briefe von sehr ehrenwerten Leuten, die versicherten, die Nachrichten seien ihnen von vielen Augenzeugen übermittelt worden, bezeugten, daß eines Abends, um die 169 21. Stunde, von einer gewissen Stelle, die fünf Meilen außerhalb von Como liegt, eine ungeheuere Menge von Hunden – es mochten gegen 4000 gewesen – gesehen worden sei, die von roter Farbe zu sein schienen und in der Richtung nach Deutschland zogen. Dieser Schar, die gewissermaßen die Vorhut bildete, folgte eine gewaltige Anzahl von Rindern und Kleinvieh, hierauf Reiter und Fußvolk, in Bataillone und Kompagnien geteilt, viele darunter mit Schilden versehen, in so großer Menge, daß sie ein ganzes Heer ausmachten. Ein Teil von ihnen schien kaum Köpfe zu haben, die andern hatten überhaupt keine. Die Nachhut bestand aus einem sehr großen Manne, der aussah wie ein Gigant und auf einem mächtigen Gaule saß und einen großen Troß von Lasttieren verschiedener Art einhertrieb. Der ungeheuere Zug brauchte fast drei Stunden zum Vorüberziehen, so daß er an verschiedenen Orten gleichzeitig wahrgenommen werden konnte. Daher sind viele Zeugen davon geworden, Männer wie Frauen, und sie hatten sich sogar genähert, um besser sehen zu können. Nach Sonnenuntergang sah man, gleich, als wenn er in andere Gegenden hinübergezogen wäre, diesen Zug nirgends mehr. 170

 


 


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