Poggio Fiorentino
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73.
Von einem Vater, der seinen dem Trunke ergebenen Sohn bessern wollte.

Ein Vater hatte seinem Sohne häufig ob seiner Trunkenheit vergebliche Vorwürfe gemacht. Als er einmal einen Betrunkenen sah, der, umgeben von einer Schar Gassenbuben, die über ihn lachten und ihn verspotteten, mit aufgerichtetem Glied schimpflich auf der Straße lag, rief er ihn herbei, damit er sich das häßliche Schauspiel ansehe, in der Hoffnung, ihn durch dieses Beispiel von dem Laster der Trunkenheit abbringen zu können. Als dieser aber den Betrunkenen erblickt hatte, rief er: »Sag mir, bitte, Vater, wo schenkt man den Wein, an dem der da sich berauscht hat, damit auch ich seine Süßigkeit kosten kann,« womit er 76 sich nicht durch die Häßlichkeit des Anblicks angeekelt, sondern von der Begierde nach Wein erfüllt zeigte.

 


 


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