Poggio Fiorentino
Die Facezien des Poggio Fiorentino
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62.
Von Guglielmo, der einen ansehnlichen Penis hatte.

In unserer Stadt Terranuova lebte ein Zimmermann, namens Guglielmo, der mit einem sehr umfänglichen Zeugungswerkzeug ausgestattet war. Diesen Umstand vertraute seine Frau 66 ihren Nachbarinnen an. Als sie gestorben war, führte der Zimmermann ein unschuldiges Mädchen, namens Antonia, heim, das nach der Verlobung von den Nachbarinnen erfahren hatte, welch mächtige Waffe ihr Mann besitze. Als sie daher in der Brautnacht mit ihrem Gatten zusammenlag, bebte sie am ganzen Leibe und wollte seine Umarmung nicht dulden, geschweige denn ihn gewähren lassen. Endlich erfuhr der Mann, wovor das junge Ding Angst hatte; er tröstete sie und sagte, was sie gehört habe, sei wahr, er besitze aber deren zwei, einen kleinen und einen großen. »Um dir nicht weh zu tun, werde ich diese Nacht den kleinen benutzen, er wird dich nicht im geringsten stören; später wollen wir's dann, wenn du Lust hast, mit dem großen versuchen.« Der jungen Frau war es recht, und sie gab sich ohne Klage und Schaden ihrem Manne hin. Nach Ablauf eines Monats, nachdem sie freier und kühner geworden war, bat sie ihren Mann unter Liebkosungen: »Lieber! möchtest du es jetzt nicht einmal mit dem großen Freund versuchen?« Da mußte der Mann, der beinahe so gut wie ein Esel ausgestattet war, über den guten Appetit seiner Frau von Herzen lachen. Er selbst war es, von dem ich diese Geschichte in einer Gesellschaft erzählen hörte. 67

 


 


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