Poggio Fiorentino
Die Facezien des Poggio Fiorentino
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Von einem Priester, der von einer jungen Frau den Zehnten forderte.

Zu Brügge, einer berühmten Stadt des Abendlandes, beichtete eine junge und noch recht unerfahrene Frau dem Pfarrer ihrer Parochie ihre Sünden. Dieser fragte sie unter anderem, ob sie dem Priester auch den schuldigen Zehnten bezahle, und machte ihr klar, daß sie sogar den Zehnten vom Koitus bezahlen müsse. Die junge Frau, die niemand etwas schuldig bleiben wollte, tat das sofort. Als sie später als gewöhnlich nach Hause kam, und ihr Mann sich darüber wunderte, erklärte sie ihm ohne irgend welche Furcht den Grund der Verspätung. Der Mann tat, als hätte er es nicht gehört, lud aber vier Tage darauf den Priester zum Essen und dazu noch einige Freunde, damit die Sache bekannter werde. Als man bei Tische saß, erzählte er zuerst den Vorfall und sagte dann zu dem Pfarrer gewandt: »Da Euch von allen Sachen meiner Frau der Zehnte zukommt, 158 sollt Ihr ihn auch hiervon haben!« Und damit stellte er ihm einen Topf voll von Kot und Urin seiner Frau vor die Nase und zwang ihn, seinen Inhalt zu verzehren.

 


 


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