Poggio Fiorentino
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89.
Von einem Arzte.

Einige meiner Genossen, die stets zu einem Scherz bereit waren, speisten einmal bei mir, und während des Essens wurde manches erzählt, was Stoff zum Lachen gab. Unter anderem erzählte einer, während sein Mund sich zum Lachen verzog, folgendes: »Cecchino, ein Arzt aus Arezzo, wurde einmal gerufen, um einem schönen jungen Mädchen zu helfen, das sich beim Tanzen das Knie verrenkt hatte. Als er, um es einzurenken, das Bein und den äußerst weißen und weichen Schenkel berühren mußte, regte er sich dabei dermaßen auf, daß ihm das Beinkleid zu eng wurde. Als er sich dann seufzend erhoben hatte, und das Mädchen ihn fragte, was er für seine Mühe bekäme, antwortete er, sie sei ihm nichts schuldig. Auf ihre Frage, warum? sagte er: »Wir sind quitt; denn ich habe dir ein ausgerenktes Glied eingerichtet, und ebenso hast du mir ein anderes aufgerichtet.« 91

 


 


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