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Poggio Fiorentino

Die Facezien des Poggio Fiorentino

148.
Wie ein Mann, der ein Schwein schlachten wollte, zum besten gehalten wurde.

In einem Dorfe des Picener Gebietes war es Sitte, daß, wer im Winter ein Schwein schlachtete, die Nachbarschaft zum Mahle lud. Einer, der diese Ausgabe vermeiden wollte, fragte seinen Gevatter um Rat. »Sage morgen,« antwortete ihm jener, »das Schwein sei dir in dieser Nacht gestohlen worden.« Und während der Biedermann nichts Derartiges befürchtete, raubte er ihm in der Nacht heimlich das Schwein. Als der nun am andern Morgen entdeckte, daß sein Schwein fort war, eilte er zum Gevatter 152 und klagte laut, daß ihm das Schwein gestohlen worden sei. »Recht so!« antwortete ihm dieser, »du sprichst, wie ich's dich gelehrt habe.« Und als der Bestohlene wiederholt und bei allen Göttern schwor, es sei tatsächlich wahr, sagte der Gevatter: »Ausgezeichnet, du befolgst meinen Rat vortrefflich!« Und als der andere fortfuhr zu schwören, sagte er: » Just so müßtest du reden, habe ich dir gesagt.« Endlich rannte der Gefoppte zornig fort.