Poggio Fiorentino
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208.
Ähnliche Geschichte von jemand, der dem heiligen Kyriakus etwas gelobte.

Auf ähnliche Weise verfuhr ein Kaufmann aus Ancona mit St. Kyriakus, dem Patron der Stadt, der mit einem langen Barte dargestellt wird. Als sein Schiff einmal heftig von den 208 Fluten hin- und hergeworfen wurde, gelobte er in seiner Todesangst, dem heiligen Kyriakus innerhalb einer gewissen Zeit ein Haus zu weihen. Nachdem er der Gefahr glücklich entronnen war, beichtete er die Sache dem Pfarrer seiner Parochie. Der Priester, für den dabei ein Vorteil herausgesprungen wäre, ermahnte ihn, sein Gelöbnis einzulösen. Der Kaufmann versprach, er wolle diese große Last von seinem Gewissen wälzen, mußte aber, weil er die Ausführung seines Versprechens immer wieder hinausschob, immer wieder ermahnt werden, wobei es nicht ohne Vorwürfe abging. Eines Tages aber fiel er, sei es, weil ihm der Priester durch seine ewigen Ermahnungen lästig wurde, sei es aus Gottlosigkeit, diesem ins Wort und rief: »Ah! öde mich nicht länger mit dieser Sache an; ich habe schon Leute betrogen, die einen noch viel längeren Bart hatten, als Kyriakus!«

 


 


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