Poggio Fiorentino
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163.
Von einem Fuchs, der auf der Flucht vor den Hunden war und von einem Bauern unterm Stroh versteckt wurde.

Der Fuchs flüchtete einmal vor den Hunden, die hinter ihm her waren, zu einem Bauern, der auf seiner Tenne Weizen drasch und bat ihn, er möchte ihn vor den Hunden schützen; zugleich versprach er, sich niemals mehr an 166 seinen jungen Hühnern zu vergreifen. Der Bauer war einverstanden, nahm mit seiner Heugabel Stroh auf und bedeckte damit den Fuchs. Bald darauf erschien einer der Jäger und dann noch einer, die den Fuchs suchten, und sie fragten den Bauer, ob er ihn nicht habe vorbeikommen sehen und welchen Weg er genommen habe. Dieser sagte, der Fuchs habe den und den Weg genommen, deutete aber durch Winke und Blicke an, daß er unter dem Stroh versteckt liege. Die Jäger hatten aber mehr auf seine Worte acht, als auf seinen Wink und zogen ab. Darauf deckte der Bauer den Fuchs auf und sagte: »Nun halte auch dein Versprechen; denn dank meinen Worten bist du der Gefahr entronnen; ich habe gesagt, du seist geflohen.« Der Fuchs aber, der für sein Leben gefürchtet und zwischen den Halmen hindurch den Bauer scharf beobachtet hatte, sagte: »Deine Worte waren gut, deine Taten jedoch sehr schlecht.« Das geht auf jene, die anders tun, als sie reden.

 


 


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