Poggio Fiorentino
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86.
Von einem Florentiner Edelmanne, der ein zänkisches Weib hatte.

Ein sehr vornehmer Florentiner Edelmann hatte ein zänkisches, böses Weib, das täglich zu seinem Beichtvater oder, wie man sagt, zu seinem Gewissensrat lief und diesem von den Lastern und der Streitsucht ihres Mannes erzählte. Der Priester wies dann den Edelmann darob zurecht und machte ihm Vorwürfe. Eines Tages lud er auf Bitten der Frau, den Frieden zwischen ihnen 88 beiden wiederherzustellen, den Mann zur Beichte ein. Er zweifelte nicht, daß nach deren Ablegung die Eintracht zwischen beiden wiederhergestellt werden würde. Der Edelmann kam, und als der Mönch ihn aufgefordert hatte, seine Sünden aufzuzählen, antwortete er: »Das ist gar nicht nötig; denn meine Frau hat Euch oft genug von jenen berichtet, die ich irgend begangen habe, und von vielen anderen dazu.«

 


 


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