Friedrich Spielhagen
Opfer
Friedrich Spielhagen

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Nach dem Programm hatte das Fest um neun Uhr zu Ende sein sollen. Eine halbe Stunde später waren die beiden Dampfer auch wirklich abgefahren; aber sie hatten längst die gewaltige Menge nicht fassen können; es mochten wohl noch über tausend zurückgeblieben sein, für ihre Heimkehr auf die Eisenbahn angewiesen. Ein nächster Zug war im Nu besetzt, überfüllt; er hatte die dichten Scharen nur wenig gelichtet. Ein dann folgender, ungewöhnlich großer, wohl stark aufgeräumt und doch noch einen bedeutenden Rest zurücklassen müssen. Man vertröstete die Ungeduldigen auf einen Extrazug, der nun endlich um elf Uhr vorfuhr, um, ebenso wie die andern, erstürmt zu werden. Aber der Andrang war doch jetzt minder groß. Zwar auch die Wagen zweiter Klasse hatten sich Passagiere mit Billets zur dritten Klasse gefallen lassen müssen. Nur eines blieb von dieser Invasion frei, da ein Herr, der sämtliche Billets dazu genommen hatte, darauf bestand. Der Bahnhofsinspektor zerbrach sich, als er den Zug glücklich expediert hatte, den Kopf darüber, wie der Herr heute am Sonntag mit seiner Dame in diese Gesellschaft geraten sein müsse.

Iwo! meinte der Restaurateur. Sie haben da hinten stundenlang in der Ecke gesessen. Das war gar keine Dame. Das war man bloß sein Verhältnis.

Ja so, sagte der Inspektor.

* * *


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