Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band II
Katharina Elisabetha Goethe

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393. An Christiane von Goethe.

den 7ten November 1807

Liebe Tochter!

Gestern sind die Kastanien mit dem Postwagen zu Euch abgegangen – Wein und Kastanien sind das nicht geworden was alle Welt geglaubt und gehoft hat, der Regen bliebe zu lange aus – der September war schlecht – der Oktober zwar sehr schön, er konte die Sache aber nicht mehr gut machen. Wollen zu frieden seyn, und Gott vor das dancken. Von Ihnen Liebe Tochter! Habe ja lange nicht gehört, daß Sie immer beschäfftig sind weiß ich gar wohl – denn so eine fleisige – thätige – Sorgliche Haußfrau gibts wenige – Sie sind aber auch überzeugt wie sehr ich Ihnen schätze und liebe – also weiß ich garwohl, daß zum Briefschreiben Ihnen wenig Zeit übrig bleibt – auch verlange ich es nicht – wenn ich nur zu weilen erfahre – daß Sie Liebe Tochter – und Mein Sohn – Augst mit eingeschloßen wohl und vergnügt sind daran genügt mir. Das Spaawasser ist hoffendlich glücklich angelangt? Wenn ich wieder schreibe soll der Brief länger gerathen – nur melde noch, daß ich gesund und vergnügt bin – und daß ich unter Hertzlicher Begrüßung bin

Ihre treue Mutter Goethe.


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